Vermieter haben derzeit einige Probleme – zum Glück haben sie aber auch Haus & Grund

Blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück: Roland Hunsalzer, Vorsitzender von Haus & Grund Mainz.
  Blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr
  zurück: Roland Hunsalzer, Vorsitzender
  von Haus & Grund Mainz.

Einerseits freut sich der Vorsitzende von Haus & Grund Mainz, Roland Hunsalzer, ja über die kontinuierlich wachsende
Mitgliederzahl „seines“ Ortsvereins. Anderseits liegt diese positive Entwicklung leider nicht nur an der guten Arbeit des
Vereins, sondern auch daran, dass sich immer mehr Vermieter schwer lösbaren Problemen ausgesetzt sehen.

Die Ursachen für viele Probleme von privaten Vermietern liegen oft in der nach wie vor unüberschaubaren Anzahl rechtlicher Regelungen. Insofern konnte Roland Hunsalzer, 1. Vorsitzender von Haus & Grund Mainz, auf der Mitgliederversammlung genau den richtigen Referenten begrüßen: Ass. jur. Manfred Leyendecker, Vorsitzender von Haus & Grund Rheinland-Pfalz, gab den Mitgliedern einen umfassenden Überblick über die jüngst beschlossene Mietrechtsreform. Doch dazu später mehr.

Bei Wohnkosten ist der Staat Preistreiber Nr. 1
Zunächst zurück zu den – leider zahlreich – vorhandenen Problemen privater Vermieter. Neben unklaren rechtlichen Regelungen führen derzeit verstärkt die steigenden Wohnkosten zu Zwist zwischen ihnen und ihren Mietern, wie Hunsalzer aus seiner Beratungspraxis im Verein weiß. Dabei sind daran noch nicht einmal die Vermieter schuld, wie der Vorsitzende auch rein rechnerisch belegen konnte. Denn nicht die Mieten sind in den letzten Jahren gestiegen, sondern die Energiepreise sowie die Steuern und Abgaben. So stiegen die Nettokaltmieten zwischen 2001 und 2011 lediglich um 11,7%. Im selben Zeitraum aber legten die Verbraucherpreise insgesamt um 17,1%, die Heizkosten um 52,2% und die Stromkosten sogar um 66,1% zu. „Dafür sind die privaten Vermieter nicht verantwortlich zu machen, sondern vielmehr ist der Staat der größte Preistreiber bei den Wohnkosten.“ Diese klaren Worte Hunsalzers fanden viel Beifall.

Zumal steigende Wohnkosten nicht nur die Mieter, sondern auch jeden Vermieter und jeden Eigenheimbesitzer betreffen. Vermieter sind dann manchmal sogar doppelt angeschmiert, wenn sie zusätzlich noch mit den Zahlungsproblemen ihrer Mieter konfrontiert sind. Das spiegelt sich auch in der Beratungstätigkeit der Vereinsjuristen wieder, die häufig von Problemen mit Mietrückständen oder Streit um die Betriebskostenabrechnung (sh. auch S.12/13) hören. Weitere Schwerpunkte der Beratung lagen auf der Abwicklung von Mietverhältnissen, Nachbarangelegenheiten sowie Problemen von Wohnungseigentümern mit Verwaltern oder Miteigentümern.
Wie der geschäftsführende Vorsitzende in seinem Geschäftsbericht betonte, bietet der Verein über die Rechtsberatung hinausgehend auch eine Informationsmöglichkeit über steuerliche Angelegenheiten an. Diese nahmen die Mitglieder im Berichtszeitraum ebenfalls sehr gut an. Genauso übrigens wie den Service der vom Verein gegründeten Verwaltungsgesellschaft. Die übernimmt auf Wunsch für Eigentümer die Verwaltung von Miethäusern und Wohnungseigentumsanlagen.

Modernisierung wird deutlich einfacher
Im Anschluss an den überaus positiven Bericht des Schatzmeisters Ulrich Bretzer gab Ass. jur. Manfred Leyendecker den bereits angesprochenen prägnanten Überblick über die Mietrechtsreform und die Änderungen, die sich dadurch für die privaten Vermieter ergeben (sh. auch S.8). Er ging insbesondere auf die neuen gesetzlichen Regelungen hinsichtlich der energetischen Modernisierung sowie auf den Gläubigerschutz bei Dauerschuldverhältnissen und die Vereinfachung des Räumungsverfahrens ein.

Das Mietrecht passt sich im Hinblick auf energetische Modernisierungen aktuellen Standards an, erläuterte Leyendecker. Bislang war beispielsweise der Einbau einer Solarthermie-Anlage nicht zweifelsfrei eine energetische Modernisierung. Mit solchen Unklarheiten ist bald ebenso Schluss wie mit unnötigen Formalien. Auch eine Mietminderung infolge einer energetischen Modernisierung ist zunächst für drei Monate nicht mehr möglich.

Nach der umfassenden Vorstellung und Erläuterung des geplanten Mietrechtsänderungsgesetzes gab es noch eine überaus lebhafte und ausführliche Aussprache und Diskussion zwischen den zahlreichen Zuhörern und dem Referenten Manfred Leyendecker – was natürlich grundsätzlich zeigte, wie sehr aktuelle Gesetzesentwicklungen die Immobilieneigentümer beschäftigen. Eben hier kann auch der Ortsverein wichtige Aufklärungsarbeit leisten. Roland Hunsalzer wies explizit noch einmal darauf hin, dass Haus & Grund Mainz die Mitglieder über die Mietrechtsnovelle und deren Auswirkungen in der Praxis wie gewohnt in der Geschäftsstelle nach entsprechender Terminvereinbarung beraten wird.

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